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Fakultät Maschinenbau

Ausbildung Werkstoffprüfer/-in

Die Technische Universität Dortmund bietet Studenten nicht nur ein breites Angebot an Studienfächern an, sondern Schulabgängern zugleich attraktive Möglichkeiten zur Berufsausbildung. An der TU Dortmund sind insgesamt 14 verschiedene Ausbildungsberufe erlernbar. Mit über 3.000 Beschäftigten ist die TU Dortmund der größte Arbeitgeber in Dortmund. Seit 2011 / 2012 beschäftigt die TU Dortmund 124 Auszubildende.

In diesem Kontext betreut der Lehrstuhl für Werkstofftechnologie Lehrstellen (Azubi-Stellen) für die Berufsausbildung zum Werkstoffprüfer/in. Falls Sie Interesse an einer derartigen Berufsausbildung haben, sprechen Sie uns an. Darüber hinaus besteht am LWT die Möglichkeit, vorab ein unverbindliches "Schnupperpraktikum" zu absolvieren. Auf diese Weise können Sie sich den Arbeitstag eines Werkstoffprüfers/in vorab anschauen, um zu entscheiden, ob Sie einer derartigen Berufsausbildung am Lehrstuhl für Werkstofftechnolgie in Zukunft nachgehen möchten.

Wir freuen uns über Ihren Kontakt!

Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie im Flyer der Universität
 

Fragen zum Ausbildungsinhalt / Schnupperpraktikum am LWT

Frau Dipl.-Ing. Lydia Reisch

Person überprüft eine Probe am Mikroskop © LWT
Person spannt Werkstück in Zugversuchmaschine © LWT
Ausbilder erläutert den Auszubildenen etwas in den Aufzeichnungen © LWT

Röntgen- und Ultraschallgeräte finden sich nicht nur in der Arztpraxis, sondern auch am Arbeitsplatz der Werkstoffprüferinnen und Werkstoffprüfer: Gewissenhaft machen sich die Auszubildenden damit jeden Tag auf die Jagd nach Materialfehlern in Bauteilen. Auf ihrer Spurensuche erforschen sie die Zusammensetzung und Belastbarkeit verschiedener Werkstoffe – und nehmen von Metall bis Kunststoff alles unter die Lupe.

„Ein Auftraggeber hat uns verlötete Metallteile geschickt und möchte nun wissen, wie viel die Lötstelle aushält“, erklärt Jörg Vahrenholt seinen Auszubildenden. Was in diesem Fall zu tun ist, müssen diese selbst herausfinden. In der Maschinenbauhalle machen sie deshalb mit Unterstützung ihres Ausbilders einen sogenannten Zugversuch. Sie spannen das Teil in eine Maschine, die dann kräftig an beiden Enden des Werkstoffes zieht. Langsam, ganz langsam. Anhand eines Computerdiagramms können die Lehrlinge beobachten, wie sich der Prüfgegenstand verhält – bis er letztlich reißt. Im Anschluss an den Versuch müssen sie alles ordentlich dokumentieren. „Genauigkeit ist ganz wichtig, schließlich müssen die Ergebnisse vom Auftraggeber später auch nachvollzogen werden können“, weiß Ausbilder Jörg Vahrenholt. Und dazu muss man sich in der Welt der physikalischen Messgrößen – von Bar bis Newton – gut auskennen.

Neugier ist das beste Hilfsmittel

mathematisches Verständnis und technisches Geschick. „Gut ist, wenn die Schulabgänger schon einmal ein Praktikum in diesem Bereich absolviert haben. Auf jeden Fall müssen sie wissen, welche Aufgaben ein Werkstoffprüfer hat. Ob sie sich mit dem Berufsbild auseinandergesetzt haben, zeigt sich spätestens im Bewerbungsgespräch“, erklärt Jörg Vahrenholt. Davor müssen die Bewerberinnen und Bewerber aber erst einmal einen Einstellungstest bestehen. Darin werden Grundkenntnisse aus der Mathematik und der Physik abgefragt. Rund 15 Interessenten gibt es jedes Jahr für den Ausbildungsberuf, der am Lehrstuhl für Werkstofftechnologie an der TU Dortmund beheimatet ist. Sie sind hauptsächlich männlich. Dabei eignet sich der Beruf auch für Frauen, weil es keine körperlich anstrengende Arbeit ist. „Ich hatte noch nie eine Auszubildende, ich kann es mir aber gut vorstellen, schließlich sollen Frauen sehr zielstrebig sein“, meint Ausbilder Jörg Vahrenholt mit einem Augenzwinkern.

Wer das Einstellungsverfahren erfolgreich überstanden hat und zusätzlich noch eine Portion Forschergeist mitbringt, ist gut für diesen spannenden Ausbildungsberuf gewappnet. Schließlich gehört es auch zum Aufgabenbereich, die Eigenschaften eines Materials sichtbar zu machen. „Wie wurde der Werkstoff hergestellt? Wurde er heiß oder kalt gegossen? Hat er Mängel, die von außen oder mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind? Dank der verschiedenen Verfahren, auf die der Werkstoffprüfer zurückgreifen kann, lassen sich auf all diese Fragen Antworten finden“, erläutert der Ausbildungsleiter.

Langeweile sucht man in der Werkstatt vergebens

Gerade diese Vielfalt schätzen die Auszubildenden. „Hier ist kein Tag wie der andere“, verrät Nils Gossmann. Auch sein „Azubi“-Kollege Fabian Behrenberg mag die Abwechslung am Arbeitsplatz. Der 18-Jährige wurde bereits in der Schule auf den Beruf aufmerksam. „Im Unterricht hat meine Chemielehrerin immer wieder von den Tätigkeiten des Werkstoffprüfers erzählt, das fand ich spannend.“ Wie viele Möglichkeiten die TU Dortmund ihren Auszubildenden bietet, erfahren die beiden jede Woche in der Berufsschule: „Wir haben Klassenkameraden, die jeden Tag aufs Neue die Zugfestigkeit von Metallketten prüfen. Andere Materialien oder Prüfverfahren lernen sie kaum kennen“, stellt Nils Gossmann, der im zweiten Lehrjahr ist, fest.

Gefragte Spürnasen

In der Berufsschule stehen beispielsweise Fächer wie Prüf- und Messtechnik oder Prozessdatenauswertung auf dem Stundenplan. Da Ausbilder Jörg Vahrenholt großen Wert auf die Verzahnung von Theorie und Praxis legt, wiederholt und vertieft er das Wissen aus der Berufsschule mit Versuchen an der Universität: „Hier haben die Lehrlinge den Vorteil, dass sie üben und ausprobieren können. Wir testen verschiedene Verfahren und Materialien aus. Das gibt es so sicherlich nicht an jedem Ausbildungsort." Das Hochschulumfeld ist auch ein Grund für die guten Jobchancen der jungen Berufsstarter: „Fachkräfte sind in Deutschland derzeit sehr gefragt. Werkstoffprüfer können in vielen Branchen arbeiten“, so der Ausbildungsleiter. Ob Automobilindustrie oder Versicherung – sie alle suchen Expertinnen und Experten, die Materialien auf den Zahn fühlen, die Zusammensetzung von Prüfgegenständen knacken und in Detektivarbeit auch kleinste Mängel in Metallen oder Kunststoffen aufspüren.

Ausbildung an der TU Dortmund

An der TU Dortmund sind insgesamt bis zu 14 Ausbildungsberufe zu erlernen: Von B wie Biologielaborant/in bis Z wie Zerspanungsmechaniker/in gibt es eine Fülle von Möglichkeiten für eine Lehre im Umfeld der Hochschule. Ausbildungsstart ist im August beziehungsweise September jeden Jahres. Bewerben muss man sich bereits ein Jahr vorher: Bis Ende Oktober müssen die Mappen und Zeugnisse eingereicht sein. 2011/2012 ist die TU für 124 junge Menschen Ausbildungsbetrieb. Mehr Informationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen und Bewerbungszeiträumen gibt es hier. (cwes/rü)